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KNIEGELENK
MENISKUSVERLETZUNG
Meniskusverletzungen zählen zu den häufigsten Gelenkschädigungen des Kniegelenkes. Als knorpelartige Scheiben verteilen Sie die den Druck im Kniegelenk. Das Meniskusgebe ist naturgegeben schlecht durchblutet, was das Heilungspotential großer Meniskusanteile einschränkt und ab dem 35. Lebensjahr zu verschleißartigen Veränderungen (Degeneration) führt. Der sog. degenerative Meniskusriss betifft meist den Innenmeniskus und kann ohne Unfall auftreten. Der Meniskusriss des jüngeren Patienten ist demgegenüber meist auf einen Unfall (traumatischer Riss) zurückzuführen.
Meniskusrisse können sehr unterschiedlich sein! Nicht jeder Meniskusriss muss Beschwerden verursachen oder gar operiert werden. Die Entscheidung zur Operation ist daher immer eine Individualentscheidung auf der Basis der klinischen Untersuchung und der eigenen Befundung der durchgeführten MRT-Untersuchung.
Bei Meniskusrissen des jüngeren Patienten werden oft meniskuserhaltende Operationen (Meniskusnaht) durchgeführt. Bedingt durch den Erhalt des Restmeniskus nach Naht oder Refixation im Vergleich zur sonst üblichen Meniskusentfernung kann möglicherweise der Verschleißprozess im Kniegelenk verlangsamt oder reduziert werden. Nichtsdestotrotz muss der Meniskusriss heilen, was aufgrund der schlechten Durchblutung nicht selbstverständlich ist. Der Heilungsprozess kann in bestimmten Fällen mit einer Eigenbluttherapie (PRP, ACP) unterstützt werden. Die Operationen werden minimal invasiv, meist ambulant, durchgeführt. Auch bestimme Risse des älteren Patienten werden teilweise genäht, wenn das Gelenk gerninge Verschleißerscheinungen aufweist und der Meniskusriss ansonsten einen vollständigen Funktionsverlust des Meniskus bedeuten würde (z.B. sog. Radiärriss oder Wurzelausriss).
Die Naht muss eine sinnvolle Aussicht auf Heilung des Meniskusrisses haben. Bei bestimmten Meniskussrissen ist dieses Heilungspotential nicht gegeben und es wird eine sparsame Teilentfernung (Resektion) durchgeführt. Nach Teilentfernung des betroffenen Meniskusanteils kann unmittelbar in den Tagen nach der Operation mit einer Aufbelastung des operierten Gelenkes in Abhängigkeit von Schwellung und Schmerzen begonnen werden.
Die Rehabiliation nach einer Meniskusnaht oder -refixation nimmt mehr Zeit in Anspruch. In Abhängigkeit der Rissform und der -größe ist oft eine Teilbelastung des betroffenen Beines für einige Wochen notwendig. Die krankengymnastische Übungsbehandlung beginnt unmittelbar nach der Operation und wird bis zur Erlangung einer freien Gelenkbeweglichkeit fortgeführt. Die Dauer der Rehabiliation bis zur Rückkehr in den Beruf und den Sport nach Meniskusnaht wird oft unterschätzt. Wir untersützen Sie hierbei mit einem strukturierten Return-to-Activity-Programm.
Als Mitglieder des Fachkomitees zu Knorpel- und Meniskusverletzungen der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) haben Herr Professor Dr. Varoga und PD Dr. Behrendt sich intensivst mit der chirurgischen Knorpeltherapie beschäftigt. Wir erarbeiten mit führenden Knorpelspezialisten europaweite Empfehlungen zur Behandlung von Meniskusverletzungen, die 2024 im Themenheft der AGA zu Meniskusschäden veröffentlicht wurden.
BANDVERLETZUNG > KREUZBANDERSATZPLASTIK
Eine besondere Kompetenz unserer Praxis liegt auch in der Behandlung von Bandverletzungen des Kniegelenkes. Das am häufisten verletzte Band des Kniegelenkes ist das vordere Kreuzband. In unseren Händen werden standardmäßig Kreuzbandersatzplastiken, komplexe Instabilitäten mit Seitenbandverletzungen und Instabilitäten der Kniescheibe operativ behandelt. Durch Sport-, Arbeits- oder private Unfälle können stabilisierende Bänder im Kniegelenk verletzt werden. In Abhängigkeit der Beschwerden (Schmerzen, Gefühl eines instabilen Kniegelenkes, hoher Funktionsanspruch) müssen bandstabilisierende Operationen durchgeführt werden. Im Fall eines durch den Unfall zerstörten Bandes oder bei chronischen Instabilitäten müssen die verletzten Strukturen durch aus anderen Körperbereichen entnommene Sehnen ersetzt werden (Bandersatzplastik). In den allermeisten Fällen werden die dafür notwendigen Sehnen aus der Kniekehle des verletzten Kniegelenkes entnommen und in den Bereich des ausgelockerten Bandes eingesetzt.
Unser besonderes Augenmerk liegt auf einer exakten genausten Analyse der Bandinstabilität und von Risikofaktoren, die im Nachhinein ein Versagen (Auslockern oder erneutes Reißen) verursachen können. Basierend auf dieser Analyse legen wir für jeden Patienten eine individuell Operationsstrategie fest. Hierzu zählt die Auswahl der verwendeten Sehne (Semitendinosus, Quadriceps, Peroneus-Split-Graft), mit welcher die Ersatzplastik durchgeführt wird, die Adressierung von Begleitverletzungen und ein manchmal notwendiger Kombinationseingriff. Bei groben Instabilitäten ist manchmal das vordere Kreuzband nicht alleinig verletzt, sodass eine zusätzliche Stabilisierung (z.B. anterolaterale Stabilisierung) vorgenommen werden muss, damit die Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes erfolgreich einheilt.
Die Operationsergebnisse nach Kreuzbandplastik sind eng mit der operativen Erfahrung des Operateurs verbunden- Prof. Dr. Varoga und Priv.-Doz. Dr. Behrendt zählen hier zu den führenden Kreuzbandchirurgen im Norden.
Zur eigenen Qualitätskontrolle verfolgen wir unsere Patienten nach Kreuzbandverletzungen genau nach und bewerten die eigenen Ergebnisse mit wissenschaftlichen Methoden (DART Register).
Die Rehabilitation nach einer Ersatzplastik des Kreuzbandes ist zeitaufwändig und fordert vom Betoffenen viel eigene Mitarbeit. Hierbei unterstützen wir Sie mit einen individuellen Nachbehandlungsplan. Postoperativ ist eine Teilbelastung von 2 bis zu 6 Wochen notwendig, um das Einheilen des Sehnentransplantates in das Gelenk zu gewährleisten. Oftmals ist in der Frühphase der Nachbehandlung auch eine Reglementierung der Gelenkbeweglichkeit mithilfe einer speziellen Orthese erforderlich. Die meisten Operationen zur Bandstabilisierung können minimal invasiv, meist ambulant oder kurzstationär (1-2 Tage stationär), erfolgen. Die krankengymnastische Übungsbehandlung beginnt unmittelbar nach der Operation und sollte ab der 7. Woche postoperativ im Rahmen einer oftmals ambulant durchzuführenden Reha intensiviert werden.
Den richtigen Zeitpunkt abzuschätzen, ab wann eine erfolgreiche Rückkehr in den gewünschten Sport (Training, Wettkampf) ist nach einer Kreuzbandverletzung nicht einfach. Neben einer genauen Analyse der wiedererreichten Bandstabilität mittles instrumenteller Messung haben wir hierfür ein spezielles Return-to-Sport-Programm etabliert. Dieses hilft dabei, den erfolgreichen Rückkehr in den Sport zu steuern, ein erneutes Verletzungsrisiko zu minimieren und Ängste abzubauen (Mentale Readiness).
BANDVERLETZUNG > KREUZBANDNAHT
Nicht jeder Riss des vorderen oder hinteren Kreuzbandes muss immer mit einer ersetzenden Operation (Ersatzplastik mit einer Sehne) behandelt werden. Ein besonderer operativer Schwerpunkt unserer Praxis besteht seit Jahren in der erhaltenden Chirurgie des Kreuzbandes nach Kreuzbandriss (Kreuzbandnaht). Mit einem speziellen Operationsverfahren wird das zerrissene Kreuzband wieder an den anatomischen Ursprungsort fixiert und mit einem reißfesten Faden geschient. Für die Naht kommen nicht alle Rissformen in Betracht und zwischen Unfall und Operation sollten nicht mehr als 3 Wochen vergangen sein (akute Bandverletzungen).
Um dieses gewährleisten zu können, bemühen wir uns besonders bei akuten Kreuzbandverletzungen kurzfristige Vorstellungs- und Operationstermine zu ermöglichen. Die Rehabilitation ist verglichen mit der Kreuzbandersatzplastik schneller, die Rückkehr zum Sport und in den Beruf ebenfalls beschleunigt. Nach Kreuzbandnaht verbleibt im Falle einer ungenügenden Heilung nach wie vor die Möglichkeit der Kreuzbandersatzplastik.
BANDVERLETZUNG > REVISIONSOPERATION
Was tun beim erneuten Riss ?
Falls eine Naht oder Ersatzplastik eines Kreuzbandes durch einen Unfall erneut reißen sollte oder das Knie nach einer Operation nie richtig stabil geworden ist (Gefühl einer bleibenden Instabilität) sollte zunächst eine exakte genauste Analyse der erfolgten Operation und möglicher Risikofaktoren erfolgen. Diese Aufgabe und die Planung einer erfolgreichen Revisionsoperation sind seit Jahren ein besonderer Schwerpunkt von Herrn Herr Prof. Dr. Varoga und Priv.-Doz. Dr. Behrendt. Wir führen jährlich zahlreiche Revisionsoperationen nach Kreuzbandplastiken durch und konnten bei der Analyse der eigenen Operationsergebnisse sehr gute Ergebnisse erzielen. Die Analyse schließt in der Regel eine 3D Röntgenuntersuchung des Kniegelenkes ein, um die Lage und die Größe der vorherigen Bohrkanäle zu beurteilen. Zusätzlich wird die Beinachse und der Neigungswinkel des Schienbeinkopfes (sog. Slope) als knöcherne Risikofaktoren und das Muster der Bandinstabilität im Bedarfsfall genau untersucht. In Abhängigkeit der ermittelten Risikofaktoren kann eine Revision in einer Operation (einzeitig) erfolgen oder erfordert zwei Operationen (zweizeitig).
KORREKTUROPERATION (Umstellungsoperation)
Eine Achsabweichung des Beines (z.B. X-Bein oder O-Bein) führt zu einer Mehrbelastung des inneren oder äußeren Gelenkabschnittes des Kniegelenkes (z.B. Innenbelastung beim O-Bein). Dieses kann zu Knorpel- oder Meniskusverletzungen führen und die Heilungschance bei bestehendem Knorpel- oder Meniskusschaden negativ beeinflussen.
Bei Achsfehlstellungen mit einseitiger Überlastung und Knorpelschädigung des Kniegelenkes werden daher bei geeigneter Indikation operative Achskorrekturen (sog. Osteotomien) durchgeführt. Weitere Gründe zur Achskorrektur sind zum Teil wiederkehrenden Verrenkungen der Kniescheibe (Patellaluxation) und/oder Schmerzen um die Kniescheibe (Patellofemorales Schmerzsyndrom). Vor einer geplanten Korrekturoperation erfolgt eine Röntgenaufnahme des gesamten betroffenen Beines im Stand, anhand derer der Ort der knöchernen Fehlstellung genau analysiert wird (bei O-Beinen meist das Schienbein, bei X-Beinen meist der Oberschenkel). Die Korrekturoperation wird digital simuliert und kann exakt geplant werden. Auf diese Weise konnten wir in einer eigenen wissenschaftlichen Arbeit (als Link einfügen: https://link.springer.com/article/10.1007/s00167-022-07092-2) zeigen, dass das beabsichtige Operationsziel mit hoher Genauigkeit erreicht werden kann.
Bei der Operation wird dann eine Art “professioneller Knochenbruch” durchgeführt, wobei der betroffene Knochen einseitig geschwächt wird (Osteotomie). Hierüber lässt sich die Fehlstellung genau korrigieren und mit einer winkelstabilen Platte stabiliseren. Postoperativ ist durch die Schwächung des Knochens eine 4-6-wöchige Teilbelastung des operierten Beines notwendig. Die meisten Korrekturoperationen können kurzstationär (ca. 3 Tage stationär) durchgeführt werden. Die krankengymnastische Übungsbehandlung beginnt unmittelbar nach der Operation und sollte ab der 7. Woche postoperativ im Rahmen einer oftmals ambulant durchzuführenden Reha intensiviert werden.
Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen die Patientenbroschüre zur kniegelenksnahen Osteotomie der Deutschen Kniegesellschaft.
VERRENKUNG DER KNIESCHEIBE > PATELLALUXATION
Eine Patellaluxation tritt auf, wenn die Kniescheibe (Patella) aus ihrer natürlichen Position gleitet, meist zur Außenseite des Knies hin. Dies geschieht häufig bei einer Erstluxation durch plötzliche Drehbewegungen oder direkten Druck auf das Knie. Bei einigen Patienten liegen Risikofaktoren vor, sodass die Kniescheibe ohne Unfall oder große Krafteinwirkung aus dem Gleitlager spingt. Die Betoffenen erleiden die erste Luxation oft bereits im Kindes- und Jungendalter.
Nach einer Erstluxation ist eine gründliche Risikofaktorenanalyse wichtig, um das Risiko einer erneuten (Rezidiv-)Luxation abzuschätzen. Hierzu und zum Ausschluss eines Knorpelschadens sollte großzügig eine MRT-oder auch eine 3D Röntgenuntersuchung durchgeführt werden. Zu den Risikofaktoren zählen unter anderem anatomische Besonderheiten des Kniegelenkes und ein vermehrtes Bänderspiel (Hyperlaxizität).
Die Therapie beginnt meist konservativ, das heißt ohne Operation, durch Ruhigstellung, Physiotherapie und Muskelaufbau. Sollte es jedoch zu wiederholten Luxationen oder hartnäckigen Restbeschwerden kommen, können unterschiedliche Operationsverfahren zum Einsatz kommen, um die Stabilität des Knies wiederherzustellen.
Dank moderner chirurgischer Techniken und angepasster Nachbehandlung erzielen wir heute in der Regel gute Ergebnisse, sodass Betroffene schnell wieder ihre gewohnte Bewegungsfähigkeit erlangen können.
SCHMERZZUSTÄNDE DER KNIESCHEIBE > PATELLFEMORALGELENK
Chronische Schmerzen rund um die Kniescheibe sind oftmals durch ein Knorpelschaden unter der Kniescheibe oder im Bereich der oberschenkelseitigen Gleitrinne bedingt. Weitere Ursachen können eine Instabilität oder ein Fehllgleiten der Kniescheibe in der Gleitrinne sein.
Operative Schwerpunkte sind stabilisierende oder entlastende Bandplastiken der Kniescheibe und knöcherne Korrekturoperationen, oft in Kombination mit Knorpelersatzoperationen. Bei Instabilitäten der Kniescheibe wird meist das innerseitige Kniescheibenhalteband gerafft oder durch eine aus der Kniekehle entnommene Sehne verstärkt (MPFL Plastik). Seltener wird das Fehlgleiten der Kniescheibe auch durch eine knöcherne Korrektur am Schienbeinkopf (Tuberositasversatz) oder durch eine entlastende Bandplastik an der Außenseite der Kniescheibe (Retinakulumverlängerungsplastik) verbessert.
Das Operationsverfahren wird in Abhängigkeit von der präoperativen Diagnostik (klinischer Befund, Röntgen, 3D CT, MRT) ausgewählt. Postoperativ ist abhängig vom Operationsverfahren eine Teilbelastung von 2 bis zu 6 Wochen notwendig. Oftmals ist in der Frühphase der Nachbehandlung auch eine Reglementierung der Gelenkbeweglichkeit mithilfe einer speziellen Orthese notwendig. Die meisten Operationen zur Kniescheibenstabilisierung können kurzstationär (1-3 Tage stationär) durchgeführt werden. Die krankengymnastische Übungsbehandlung beginnt unmittelbar nach der Operation und sollte ab der 7. Woche postoperativ im Rahmen einer oftmals ambulant durchzuführenden Reha intensiviert werden.
VORDERER KNIESCHMERZ
>SEHNEN-ÜBERLASTUNGSSYNDROME
Ein vorderer Knieschmerz, insbesondere das Patellaspitzensyndrom, tritt häufig bei sportlich aktiven Menschen auf. Das Syndrom, auch als "Springerknie" bekannt, entsteht durch Überlastung der Patellasehne, die am unteren Pol der Kniescheibe ansetzt.
Die Behandlung erfolgt in einer Stufentherapie: Zunächst steht die gezielte Physiotherapie (Sehnenadaptationstraining) im Vordergrund, um die Sehne kontrolliert zu belasten und zu stärken. Die Infiltration mit Eigenblut (PRP, ACP) als Kombinationsbehandlung zur Physiotherapie erziegt gute Ergebnisse. Bei anhaltenden Beschwerden können ergänzende Verfahren wie die Stoßwellentherapie zum Einsatz kommen. Diese nicht-invasive Methode fördert die Heilung durch gezielte, mechanische Reize und zeigt oft gute Ergebnisse. Bei schwerwiegenden Fällen ist eine operative Therapie in Erwägung zu ziehen.
BIOLOGISCHE INJEKTIONS-THERAPIE
> HYALURONSÄURE / EIGENBLUTTHERAPIE
Biologische Therapiestrategien zielen darauf ab, einen Heilungsreiz zu setzten und Entzündungsprozess zu dämpfen. Während diese Leistungen von Privatkassen regelhaft übernommen werden, zählen sie bei gesetzlich versicherten Patienten:innen zu den sogenannten Selbstzahlerleistungen (IGEL-Leistungen). Wir beraten jeden Patienten:in individuell über die Kosten/Nutzen-Abwägung.
Die Therapie mit thrombozytenreichem Plasma (Synonyme: PRP, ACP, PRGF, Eigenbluttherapie) nutzt unterstützt die natürlichen Heilungsprozesse Ihres Körpers zur Behandlung von Verletzungen an Sehnen, Bändern, Muskeln und Gelenken. Diese Methode basiert auf der Verwendung von einer Gruppe von Molekülen, die von Thrombozyten (Blutplättchen) freigesetzt werden. Diese kleinen Zellbestandteile im Blut helfen nicht nur bei der Blutgerinnung, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Wundheilung und der Reparatur von Gewebeschäden.
Bei der Eigenblut-Therapie wird eine konzentrierte Menge Ihrer eigenen Thrombozyten nach einer Blutentnahme in die betroffene Stelle injiziert (z.B. in das Kniegelenk, an eine Sehne). Diese Injektionen setzen Wachstumsfaktoren frei, die die Gewebeheilung beschleunigen, indem sie die Anzahl der reparativen Zellen in Ihrem Körper erhöhen. So können muskoskelettale Probleme gezielt behandelt und die Regeneration von verletztem Gewebe gefördert werden. Als entscheidender Effekt werden auch Schmerzen z.B. bei der Gelenkarthrose oder Sehnenüberlastungen reduziert.
Diese Therapie bietet eine schonende und oftmals effektive Möglichkeit, die natürlichen Heilungskräfte Ihres Körpers zu stärken und so Ihre Genesung zu unterstützen.
Hyaluronsäure-Injektionen werden häufig zur Behandlung von Knieschmerzen durch Arthrose eingesetzt. Diese Therapie nutzt die natürlichen Eigenschaften der Hyaluronsäure, um die Gelenkfunktion zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Die Injektion von Hyaluronsäure in das betroffene Kniegelenk hat mehrere positive Effekte:
1. Schmierung: Hyaluronsäure reduziert die Reibung im Gelenk, wodurch Schmerzen und Steifheit verringert werden.
2. Entzündungshemmung: Sie wirkt entzündungshemmend und reduziert Schwellungen sowie Schmerzen im Gelenk.
3. Schmerzlinderung: Die Hyaluronsäuremoleküle bilden eine schützende Schicht um die Nervenenden, die verhindert, dass Schmerzsignale an das Gehirn gesendet werden.
Diese Therapie ist eine schonende und oftmals effektive Methode zur Linderung von Arthroseschmerzen und zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit.
In unserer Praxis bieten wir die fokussierte Stoßwellentherapie zur Behandlung verschiedener Muskel- und Sehnenbeschwerden an. Diese Methode ist besonders wirksam bei Indikationen wie der Kalkschulter (Tendinosis calcarea), dem Tennisellenbogen (Epicondylitis), dem Knochenmarksödem (bone bruise) und bei chronischen Achillessehnenbeschwerden. Durch gezielte mechanische Reize wird die Heilung im betroffenen Gewebe gefördert, Entzündungen werden reduziert und Schmerzen nachhaltig gelindert.
Die fokussierte Stoßwelle zeichnet sich durch ihre Präzision aus und kann gezielt auf die betroffenen Bereiche wirken. Bitte beachten Sie, dass diese Therapieform für gesetzlich versicherte Patienten eine Selbstzahlerleistung (IGeL) darstellt. Wir beraten Sie gerne individuell über die Einsatzmöglichkeiten und Kosten.
ARTHROSE DES KNIEGELENKS
> SCHLITTENPROTHESE (TEILGELENKERSATZ)
Bei einigen Patienten kann der Verschleißprozess des Gelenkknorpels (Arthrose) so fortgeschritten sein, dass eine knorpelaufbauende Operation oder eine Beinachsenkorrektur nicht mehr erfolgsversprechend sind. In unserer Praxis legen wir großen Wert darauf, den Ort der Knorpelschädigung im Kniegelenk präzise zu bestimmen, um die bestmögliche Therapie für unsere Patienten zu wählen. Das Kniegelenk besteht aus drei Abschnitten: dem inneren, äußeren und patellofemoralen Gelenkabschnitt (hinter der Kniescheibe). Mittels spezieller Funktionsröntgenaufnahmen und anhand der sogenannten Oxford-Kriterien können wir genau feststellen, in welchem Bereich die Arthrose vorherrscht. Besonders häufig ist der innere Gelenkabschnitt betroffen, etwa bei Patienten mit O-Bein-Stellung oder nach einer Innenmeniskusteilentfernung.
In solchen Fällen bieten wir den Teilgelenkersatz in Form einer Schlittenprothese an, bei dem nur der betroffene innere Gelenkabschnitt ersetzt wird, anstatt das gesamte Kniegelenk (Knietotalendoprothese). Diese Methode hat zahlreiche Vorteile: ein kleinerer Hautschnitt, eine kürzere OP-Zeit, der Erhalt sämtlicher Kniebänder und eine beschleunigte Rehabilitation. Dadurch erreichen unsere Patienten eine sehr hohe Zufriedenheit und ein ausgezeichnetes Funktionsniveau. Auch das natürliche Kniegefühl bleibt nachweislich besser erhalten als bei einer Totalendoprothese.
Die Entscheidung für eine Teilprothese erfordert eine genaue Analyse und individuelle Beratung. Hierfür arbeiten wir eng mit Herrn Univ.-Prof. Dr. Babak Moradi, Chefarzt der Klinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, zusammen. Herr Univ.-Prof. Dr. Babak Moradi ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet des Teilgelenkersatz. Die sektorübergreifende Zusammenarbeit unserer niedergelassenden Praxis und der Universitätsklinik ermöglicht unseren Patienten eine sehr hohe Versorgungsqualität, besonders bei Patienten, für die eine gelenkerhaltende Operation nicht mehr erfolgversprechend ist. Durch die Teilbeschäftigung von Herrn Priv.-Doz. Dr. Behrendt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein können wir unsere persönliche Betreuung auch am Universitätsklinikum gewährleisten.
KNIETOTALENDOPROTHESE
> KÜNSTLICHER GELENKERSATZ
Bei fortgeschrittener Arthrose des gesamten Kniegelenks (alle drei Abschnitte) kann eine sogenannte Totalendoprothese notwendig werden. In Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Schleswig-Holstein (Univ.-Prof. Dr. Babak Moradi, Chefarzt der Klinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein) setzten wir hierbei Wert auf moderne sogenannte Alignmentstrategien, dh. die eine präzise Ausrichtung der Prothese entsprechend der natürlichen Beinanatomie des Betroffenen. Durch diese individuell angepasste Technik erzielen wir eine optimale Funktion und Langlebigkeit der Knieprothese. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Mobilität wiederherzustellen und ein natürliches Bewegungsgefühl zu bewahren.